NAH

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Mitwirkende

Choreographie: Marie-Lena Kaiser Tanz: Kati Masami Menze, Jordan Gigout, Eslam Elnebishy, Johnannes Schropp, Bianca Sere Pulungan Musik: Johannes Schropp Licht: Laura Salerno Bühne: Eva Budniewski Kostüm: Frederike Marsha Coors Dramaturgie: Alex Piasente-Szymański Partner: tanzhaus nrw, Maschinenhaus Essen, Pact Zollverein, performing:group Gefördert durch das Landesbüro fdk mit Mitteln des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Stadt Essen, Kulturstiftung Essen, Yeah Yeah e.V.

Info

Deutsch:
NAH ist die zweite abendfüllende Produktion von Marie-Lena Kaiser. Die Arbeit wird koproduziert vom tanzhaus nrw, Düsseldorf und dem Maschinenhaus Essen.
Nähe beschreibt nicht nur eine geringe räumliche Distanz, sondern auch ein Gefühl der Vertrautheit zwischeneinander. "Wir stehen uns NAH". Die Choreographie NAH geht auf die Suche nach der Form, die diese gegenseitige Vertrautheit zwischen Tänzer*innen und Zuschauer*innen annehmen kann und wie diese entsteht. Gerade dem Zeitgenössischen Tanz umgibt oft ein Geheimnis: Warum bewegen sich die Tänzer*innen auf diese oder jene Art und Weise? Ist das überhaupt noch Tanz? Muss Tanz schön aussehen?
In NAH gehen die Tänzer*innen immer wieder auf das auf der Bühne verteilte Publikum zu und lassen sie teilhaben an ihren Bewegungsmotiven, choreographischen Prozessen und den damit verbundenen Emotionen. Schafft dieses Wissen Nähe? Dabei wird den Zuschauenden immer wieder die Möglichkeit gegeben, die Perspektive im Raum zu verändern. Und auch der Raum bewegt sich mit und ist Teil der choreographischen Landschaft, die sich ständig verändert. Hier gilt der Versuch die Grenzen zwischen Zuschauer*innen und Tänzer*innen zu verschieben, sie aber nie ganz aufzulösen. NAH setzt Marie-Lena Kaisers künstlerische Auseinandersetzung mit Fragen rund um Hierarchien und Strukturen auf der Bühne fort, indem das Transparentmachen von vermeintlich undurchdringbaren Vorgängen zur künstlerischen Methode wird.
Brauchen wir Grenzen, um einander nahe zu kommen? NAH will keine Antworten finden, sondern möchte sich kritisch mit Begriffen von 'Authentizität' und 'Partizipation' auseinandersetzen und dabei vorschlagen, dass es nicht nur einen richtigen Zugang zum Tanz gibt.

Persönliches Statement: In NAH geben die Tänzer*innen sehr viel preis. Alles wissen, alles unmittelbare im Moment der Performance. Natürlich birgt das die Gefahr das es nicht immer spannend ist, vielleicht ist es manchmal banal und manchmal scheitern sie, weil sie überfordert sind, zu tanzen und auch noch darüber zu reden. Aber das ist der Tanz in NAH: Ein Tanz voller Unterbrechungen, ein Tanz der passiert indem man darüber spricht, zuguckt oder sich vorstellt mitzutanzen. Er braucht den physischen Körper nicht. Er muss nicht gut aussehen und er muss auch nicht relevant sein. Es geht für mich in dieser Choreographie darum alles wahr zu nehmen und wie jeder einzelne Aspekt, Tänzer:innen, Publikum, Raum und Zeit seinen Anteil an dieser Choreographischen Arbeit haben.

Ich habe in diesem Prozess viel gelernt, vor allem von einem wunderbaren Team, das mich und meine Arbeit so liebevoll unterstützt und herausfordert, dass es mir warm ums Herz wird, wenn ich daran denke.

Englisch:
NAH is the second original production by Marie-Lena Kaiser. The work is co-produced by tanzhaus nrw Düsseldorf and Maschinenhaus Essen.
Proximity describes not only a close physical distance, but also a feeling of familiarity between each other. "We are NEAR to each other". The choreography NAH explores the form that this mutual familiarity between dancers and spectators can take and how it is created. Contemporary dance in particular is often surrounded by mystery: Why do the dancers move in this or that way? Is it still dance at all? Does dance have to look beautiful?
In NAH, the dancers repeatedly approach the audience spread out on the stage and share with them their movement motives, choreographic processes and the emotions involved. Does this knowledge create closeness? In the process, the audience is repeatedly given the opportunity to change their perspective in the space. And the space also moves with them and is part of the choreographic landscape, which is constantly changing. The attempt here is to shift the boundaries between spectators and dancers, but never to dissolve them completely. NAH continues Marie-Lena Kaiser's artistic exploration of questions surrounding hierarchies and structures on stage by making supposedly impenetrable processes transparent as an artistic method.
Do we need borders to get close to each other? NAH does not want to find answers, but would like to critically examine concepts of 'authenticity' and 'participation' and thereby suggest a new approach.

Personal Statement: In NAH the dancers reveal so much. Everything they know, everything immediate in the moment of the performance. Of course, there is a risk that it is not always exciting, perhaps it is sometimes banal and sometimes they fail because they are overwhelmed by dancing and talking about it. But precisly that is the dance in NAH: a dance full of interruptions, a dance that happens by talking about it, watching or imagining dancing along. It doesn't need the physical body. It doesn't have to look good and it doesn't have to be relevant. For me, this choreography is about perceiving everything and how every single aspect, dancers, audience, space and time play their part in this choreographic work.

FOTOS: (pink) Marie Laforge, erstes: Lennart Speer, zweites: D.Rose

Premier: 20.10.2023 tanzhaus nrw

Choreografie: Marie-Lena Kaiser; Tanz: Kati Masami Menze, Jordan Gigout, Eslam Elnebishy, Johannes Schropp, Bianca Sere Pulungan; Musik: Johannes Schropp; Dramaturgie, Audiodeskription: Alex Piasente-Szymański; Licht: Laura Salerno; Bühne: Eva Budniewski; Kostüm: Frederike Marsha Coors; Produktionsleitung: Elena Martin Casai, Beratender Produzent: Martin Rascher.

Eine Koproduktion mit dem tanzhaus nrw. Gefördert durch das Landesbüro freie Darstellende Künste mit Mitteln des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Stadt Essen, Kulturstiftung Essen. Kooperationspartner: Maschinenhaus Essen, PACT Zollverein, performing:group